Workshop der 5B zum Thema "Brauchen wir noch Tierversuche?" an der Abteilung für Biomedizinische Forschung der MedUni Graz
Im Unterricht stand am Anfang die Frage „Brauchen wir noch Tierversuche?“. Tierversuche – ein heikles Thema in unserer Gesellschaft, wie können wir dieses Thema ehrlich diskutieren ohne Schwarz – Weiß zu malen, ohne vorzuverurteilen? Gerade in der medizinischen Forschung sind Tierversuche notwendig, doch wie geht es diesen Tieren? Um sich ein eigenes Bild davon machen zu können lud Frau Dr. Aida Šarić – ausgebildete Tierärztin an der Abteilung für Biomedizinische Forschung Graz und Projektleiterin – die Schülerinnen und Schüler der 5B des Oberstufenrealgymnasiums Graz-Eggenberg (Grazer Schulschwestern) zu einem Workshop am ZMF der MedUni Graz ein. Dieser begann mit dem Vortrag von Frau Dr. Šarić zum Thema Einsatz, gesetzliche Regelungen und Ablauf von Tierversuchen, ebenso zeigte sie zahlreiche Videos aus den Tierställen an der MedUni-Graz, wo man sich sehr um artgerechte Tierhaltung bemüht. Es werden an der MedUni-Graz ca. 8000 Tiere gehalten.
Danach hielt Frau Victoria Schiffer, MSc (Referentin der RepRefRed-Society) einen Vortrag zum Thema 3R: Replacement-Refinement-Reduction – also wie können Tierversuche ersetzt, oder -wenn doch noch notwendig- verfeinert werden, sodass das Tierleid verringert wird oder wie können Tierversuche reduziert werden. Es gibt bereits zahlreiche Alternativen zu Tierversuchen, wie z.B. künstliche Organe, zahlreiche Tiermodelle oder humane Zellkulturen. Im folgenden Vortrag erzählte Frau Christina Karner, BSc (Mitarbeiterin der BMF) über ihre Forschungsarbeit mit humanen Zellkulturen verschiedener Tumorarten.
Aber das Highlight des Workshops war sicher der Stationenbetrieb. An vier Stationen konnten die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Fertigkeiten üben. Sie übten das Setzen von Venenzugängen am Ohrmodell eines Kaninchens, das Nähen von Wunden an Hautmodellen mit steriler Arbeitskleidung, das Pipettieren in Form eines kreativen Wettbewerbs und sie lernten zahlreiche Tiermodelle kennen, die anstatt von lebenden Tieren in der Forschung eingesetzt werden, wie z.B. das Modell eines Schweinekopfes, das für Ausbildungszwecke verwendet wird.
Ebenso wurden die Käfige der Ratten und Mäuse gezeigt mit Hinweisen auf die Bedürfnisse der Tiere, damit eine artgerechte Haltung garantiert werden kann. In der Pause konnten sich die Schülerinnen und Schüler an einem sehr guten Buffet stärken.
Im Namen meiner Schülerinnen und Schüler möchte mich an dieser Stelle recht herzlich bei folgenden Personen bedanken: Frau Dr. Aida Šarić für die kompetente Projektleitung und -durchführung, Frau Victoria Schiffer, MSc MSc und Frau Christina Karner, BSc für Assistenz und Vorträge. OStR Mag. Eleonora Mayrhofer (KV, 5B)