Workshop der 8B an der Abteilung für Biomedizinische Forschung der MedUni Graz zum Thema Tierversuche
Im Unterricht stand am Anfang die Frage „Brauchen wir noch Tierversuche?“.
Tierversuche – ein heikles Thema in unserer Gesellschaft, wie können wir dieses Thema ehrlich diskutieren ohne schwarz – weiß zu malen ohne vorschnell zu urteilen? Gerade in der medizinischen Forschung sind Tierversuche notwendig, doch wie geht es diesen Tieren? Um sich ein eigenes Bild davon machen zu können lud Frau Dr. Aida Šarić (Projektleiterin und ausgebildete Tierärztin an der Abteilung für Biomedizinische Forschung Graz) die Schülerinnen und Schüler der 8B zu einem Workshop am ZMF (Zentrum für Medizinische Forschung) ein. Dieser begann mit dem Vortrag von Frau Dr. Šarić zum Thema Einsatz, gesetzliche Regelungen und Ablauf von Tierversuchen, ebenso zeigte sie zahlreiche Bilder und Videos vom Hahnhof, wo man sich sehr um artgerechte Tierhaltung bemüht. Es werden an der MedUni-Graz ca. 8000 Tiere betreut.
Danach hielt Frau Mag. Dr. Reininger–Gutmann (Leiterin der Abteilung für Biomedizinische Forschung und Präsidentin der RepRefRed Society, Gesellschaft zur Förderung von alternativen Biomodellen) einen informativen Vortrag zum Thema 3 R (RepRefRed): Diese drei R stehen für Replacement, Refinement and Reduction – also wie können Tierversuche ersetzt oder – wenn doch noch notwendig – verfeinert werden, sodass das Tierleid verringert wird oder wie können Tierversuche reduziert werden. Es gibt bereits zahlreiche Alternativen zu Tierversuchen, wie z.B. künstliche Organe, zahlreiche Tiermodelle oder humane Zellkulturen. Im darauffolgenden Vortrag referierte Frau Ass. Prof. Dr. Beate Rinner (Leiterin der Core Facility am BMF) über ihre Forschungsarbeit mit humanen Zellkulturen verschiedener Tumorarten. So entwickelte sie u.a. “human organ on a chip”.
Aber das Highlight des Workshops war sicher der Stationenbetrieb. An vier Stationen konnten die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Fertigkeiten üben wie z.B. das Setzen von Venenzugängen am Ohrmodell eines Kaninchens, das Nähen von Wunden an Hautmodellen mit steriler Arbeitskleidung, das Pipettieren in Form eines kreativen Wettbewerbs und sie lernten zahlreiche Tiermodelle kennen, die anstatt von lebenden Tieren in der Forschung eingesetzt werden, wie z.B. das Modell eines Schweinekopfes, an dem zukünftige Chirurginnen und Chirurgen das Intubieren üben können oder Tiermodelle von Ratten und Mäusen. Ebenso wurden die Käfige der Ratten und Mäuse gezeigt mit Hinweisen auf die Bedürfnisse der Tiere, damit eine artgerechte Haltung garantiert werden kann. In der Pause konnten sich die Schülerinnen und Schüler an einem sehr guten Buffet stärken.
Im Namen meiner Schülerinnen und Schüler möchte ich mich an dieser Stelle recht herzlich beim Team der Abteilung für Biomedizinischen Forschung für diesen tollen Workshop, der uns auch Einblicke in die aktuelle medizinsche Forschung gewährte, bedanken. OStRin Mag. Eleonora Mayrhofer